Digitale Resilienz in Industriebetrieben: Kann Digitalisierung in der Krise helfen?

geschrieben am 11.10.2022

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Die europäische Industrie ist krisengeschüttelt. Anhaltende Lieferengpässe, der Ukraine-Krieg, die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Fachkräftemangel und die fordernde Energiekrise erschweren den Alltag in Industriebetrieben besonders, teilweise bedrohen die extremen Teuerungen ganze Existenzen.

Laut WKO OÖ sind Unternehmen aus dem Industrie- und Anlagenbau, Gastronomien, Lebensmittelproduktion, Metallveredelung und Transportunternehmen besonders betroffen.

Inhalt

Wie können Unternehmen sich hierzulande auf diese Krisen vorbereiten? Und spielt Digitalisierung eine wirklich so große Rolle?

Studien bestätigen, dass der digitale Reifegrad von Unternehmen deren Krisenfestigkeit bestimmt.

Laut der Industriellenvereinigung bzw. Accenture weisen Unternehmen mit einem höheren Digitalisierungsgrad eine signifikant höhere Resilienz gegenüber Krisen hinsichtlich der Umsatzentwicklung und Produktivität auf. Weiters haben Unternehmen die auf Datenmodelle, Analysen und Algorithmen setzen, eine wesentlich höhere Kapazitätsauslastung.

Die Adaption und Vorteile, die aus dem Industrial Internet of Things gezogen werden können, wie etwa agilere Produktionsprozesse und datenbasierte Entscheidungen werden vielerorts noch nicht realisiert.

Wir haben 3 Handlungsfelder in Unternehmen identifiziert, wo Digitalisierung die Resilienz fördert:

Die digitale Transformation in der Arbeitswelt:

Um resilienter durch die Krise zu kommen sind Unternehmen gefordert, die tägliche Arbeitswelt flexibler und digitaler zu gestalten. Die Corona-Pandemie und dadurch veränderte Rahmenbedingungen durch Kurzarbeit, Telearbeit und die Möglichkeit zum Homeoffice haben der Arbeitswelt bereits einen Digitalisierungsschub verliehen; so gibt es zahlreiche Tools, mit denen Teams digital in Verbindung bleiben können.

Mehrwert durch Digitalisierung im strategischen als auch operativen Kontext geschieht nur dann, wenn Daten durchgängig bereitgestellt werden, daraus Informationen gewonnen werden und darauf basierend klare Entscheidungen getroffen werden. Eine klar definierte und durchgängige Datenstrategie unterstützt Unternehmen bei der optimalen Nutzung dieser Daten.

Infomotion hat 6 Themengebiete identifiziert, um optimale Rahmenbedingungen für eine moderne Datenstrategie zu etablieren:

Digitalisierung in der Arbeitswelt bedeutet demnach nicht nur, einzelne Tools zur Digitalisierung von Arbeitsabläufen einzuführen und Daten digital zu erfassen. Es bedeutet, dass Silo-Lösungen vermieden werden, so wenig übergreifende Regelungen wie möglich notwendig sind und Automatisierung unterstützt wird um effizienter, flexibler und besser miteinander arbeiten zu können.

Die Digitalisierung von Lieferketten:

Mit der Digitalisierung der Lieferketten ist gemeint, dass Unternehmen digitale Technologien einführt, um Prozesse sowie die Arbeitsweise intern als auch mit Kunden und Lieferanten verbessert. Unterbrechungen der Lieferketten, Schwierigkeiten bei der Nachfrageprognose und die Nichtverfügbarkeit von Beständen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Widerstandsfähige und flexiblere Abläufe sind gefordert, um zeitgerecht auf externe Einflüsse reagieren zu können.

Die Notwendigkeit, widerstandsfähigere und flexiblere Abläufe zu etablieren, zeigt sich unteranderem in einem Bericht des APQP ( American Productivity & Quality Center) aus dem Jahr 2022.

Statt Tabellenkalkulationen zur Analyse historischer Daten benötigt es Technologien zur intelligenten Datenanalyse in Echtzeit, um genauere Prognosen und in weiterer Folge Frühwarnsysteme zu etablieren.

Die Digitalisierung und Automatisierung in der Produktion:

Als drittes und letztes Handlungsfeld haben wir die Digitalisierung und Automatisierung in der Produktion identifiziert. Damit ist nicht gemeint, dass Maschinen gänzlich die Arbeit von Menschen übernehmen, vielmehr geht es darum manuelle Tätigkeiten mithilfe digitaler Technologien zu beschleunigen und den Datenaustausch weitestgehend zu automatisieren.

Voraussetzung dafür ist die Vernetzung sämtlicher Datenquellen, wie Maschinen & Anlagen, Gebäude, Gegenstände aber auch Personen, die in Produktionshallen miteinander interagieren. Mithilfe digitaler Tools sowie Sensor- und Kommunikationstechnologie können relevante Informationen wie Qualitätsmerkmale oder Prüfungen erfasst und in Echtzeit übertragen werden.

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Quelle: eigene Darstellung

Digitale Resilienz aufbauen: Vier Ansätze wie Sie die Herausforderung meistern.

Strukturiert Daten erfassen entlang der ganzen Wertschöpfungskette

Prozesse beginnen schon dort, wo Lieferanten Bauteile oder Ähnliches fertigen, nämlich ganz am Anfang der Wertschöpfungskette. Um Lieferkettenprobleme frühzeitig zu identifizieren, um etwaige Maßnahmen zur Schadensminderung in die Wege zu leiten, ist eine vernetzte Supply-Chain der Schlüssel. Mithilfe standardisierter Datenerfassung und Konsolidierung an den relevanten Stellen, kann maximale Transparenz und Nachvollziehbarkeit über mehrere Unternehmen und Standorte hinweg gewährleistet werden. Echtzeit-Daten und Auswertungsmöglichkeiten wie Process Mining können schon frühzeitig Probleme aufdecken, sodass auch in einem frühen Stadium schon darauf reagiert werden kann.

Weiters können dank lückenloser Prozessdokumentation via digitale Technologien die Nachweisbarkeit der Herkunft sowie Revisionssicherheit durchgeführter Qualitätschecks mit einem Klick abgerufen werden. Langes Suchen und Durcharbeiten von Checklisten gehört damit der Vergangenheit an.

Automatisieren für effizientere Prozesse

Kurze Durchlaufzeiten, hohe Qualitätsstandards und immer komplexer werdende Prozesse sind der Status Quo produzierender Unternehmen. Die Optimierung der Geschäftsprozesse stellt einen wichtigen Hebel dar, um kürzere Durchlaufzeiten zu erreichen, Kosten zu senken und die Qualität gleichzeitig zu erhöhen. Kurz gesagt; zeitaufwendige und häufig manuelle Extra-Arbeit sollte automatisiert werden, sodass mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten bleibt.

Unternehmen stehen dabei eine Vielzahl an Technologie zur Verfügung, von konfigurierbaren Tools zur Workflowautomatisierung bis hin zu robotergestützten Software-Lösungen zur Prozessautomation. Wichtig dabei ist, nicht bloß ein Tool zu implementieren, sondern sich vorab die Prozesse genau anzusehen.  

Mitarbeiter aktiv miteinbinden und Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen

Mitarbeiter:innen haben in Zeiten des Fachkräftemangels einen hohen Stellenwert in Unternehmen. Längst schon sind Mitarbeiter:innen nicht mehr bloß mit Obst-Korb und kostenlosem Kaffee zu überzeugen. Viel mehr ist es die moderne Arbeitsumgebung und attraktive Arbeitsmodelle, welche die Fachkräfte von heute anzieht. Papierlisten, das Entziffern von Unterschriften und langwieriges Suchen von Dokumentationen gehört der Vergangenheit an. Dass digitale Tools zu einem angenehmeren Arbeitsklima und Zeit für Kreativität und damit mehr Mitarbeiterzufriedenheit beitragen, beweist die Studie von ServiceNow.

Auch Personalisierung spielt dabei eine große Rolle. Individuelle Spracheinstellungen können über digitale Begleiter wie Wearables und mobile Apps getätigt werden. Gerade bei Fachkräften aus unterschiedlichen Herkunftsländern, kann dies die Zusammenarbeit wesentlich verbessern.  

Auch No-Code-Technologien spielen eine große Rolle. Damit können Mitarbeiter:innen auch ohne Programmierkenntnisse Prozesse digitalisieren und sind befähigt Digitalisierung aktiv mitzugestalten.

Flexible Software-Lösungen für agile Prozessoptimierung

Im Bedarfsfall muss schnell reagiert werden können. Starre Software-Lösungen, die nur durch kostspieligem Programmieraufwand erweiterbar sind, stellen große Hürden im Hinblick auf digitale Resilienz dar. Es bedarf digitalen Technologien, die ohne Programmierkenntnisse und großem Aufwand erweiterbar sind, welche IT-Ressourcen inhouse entlasten und schnell auf äußere Gegebenheiten reagiert werden kann.

No-Code-Plattformen erlauben durch konfigurierbare Einstellungen eine sehr schnelle und einfache Anpassung der Geschäftsprozesse, die gerade in Krisenzeiten von erheblichem Nutzen sind.  

Fazit

Wer krisensicher in Richtung Zukunft starten möchte, kommt um Prozessdigitalisierung nicht drum herum. Effizientere Abläufe, mehr Zeit für wichtigere Dinge und Verbesserung der Qualität von Produkten und Services sind nur einige der vielen Vorteile, die uns Digitalisierung beschert und krisensicher macht. Ganz im Sinne: „Agil & Stabil“.

Alternative Text

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