Digitaler Produktpass: Die Grundlagen einfach erklärt.  

geschrieben am 02.08.2023

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In einer Welt, die immer stärker Transparenz ersehnt, taucht ein neues Konzept auf, das die Art und Weise, wie wir Produkte verfolgen und managen, revolutioniert - der digitale Produktpass. 

Doch was genau ist ein digitaler Produktpass, warum wird er immer wichtiger in unserer heutigen Gesellschaft und woher kommen die Daten? Wir haben uns etwas näher mit dem Thema beschäftigt und einige Antworten gefunden.  

Eine Einführung in den lückenlosen Lebenslauf von Produkten. 

Was ist ein digitaler Produktpass 

Ein digitaler Produktpass (DPP) ist im Grunde genommen eine digitale Identität eines physischen Produkts. Dieser Pass enthält alle relevanten Informationen über das Produkt, von seiner Herkunft über seine Zusammensetzung bis hin zu seinem gesamten Lebenszyklus.  

Das kann von der Herstellung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Wiederverwertung des Produkts reichen. Es ist, als würde jedes Produkt seinen eigenen lückenlosen “Lebenslauf” haben, der in digitaler Form zugänglich ist.  

Der digitale Produktpass enthält Infos zur optimalen Nutzung, den Materialien und Zusammensetzung, sowie Entsorgung und Recycling eines Produktes. In jeder Phase des Produktlebenszyklus werden dazu relevante Daten des Produktes erfasst.  

Bedeutung des digitalen Produktpasses 

Diese gesetzliche Änderung spiegelt eine größere Bewegung in unserer Gesellschaft wider: In unserer Welt werden Nachhaltigkeit und Transparenz immer wichtiger, und deshalb gewinnen Instrumente wie der digitale Produktpass zunehmend an Bedeutung. 

Der digitale Produktpass bietet dabei zahlreiche Vorteile. Er ermöglicht es Verbrauchern, fundiertere Entscheidungen zu treffen, indem sie mehr über die Produkte erfahren, die sie kaufen. Parallel dazu bietet er Unternehmen die Möglichkeit, ihre Lieferketten effektiver zu verfolgen und zu managen.  

Vorteile eines digitalen Produktpasses 

  1. Transparenz: Durch den digitalen Produktpass haben Verbraucher und Unternehmen vollen Einblick in den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Das fördert nicht nur Vertrauen, sondern ermöglicht es den Verbrauchern auch, bewusstere Kaufentscheidungen zu treffen. 
  1. Effizienz: Für Unternehmen bietet der digitale Produktpass die Möglichkeit, Lieferketten effizienter zu gestalten und zu verwalten. Durch die Verfügbarkeit von Daten können sie besser nachvollziehen, wo Verbesserungen oder Anpassungen notwendig sind. 
  1. Nachhaltigkeit: Da der digitale Produktpass den gesamten Lebenszyklus eines Produkts verfolgt, fördert er auch eine nachhaltigere Produktions- und Konsumpraxis. Er ermöglicht es, das Recycling und die Wiederverwendung von Produkten besser zu planen und durchzuführen. 
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Anwendungsbereiche des digitalen Produktpasses  

Der digitale Produktpass findet Anwendung in allen Industrien und Branchen, die Waren und Produkte herstellen. Beispielhaft listen wir hier einige Branchen auf, in denen die digitale Nachverfolgung und Dokumentation von Produktinformationen besonderer wichtig sind. 

  1. Maschinenbau: Maschinen und Anlagen bestehen oft aus vielen Komponenten und Einzelteilen. Ein digitaler Produktpass hilft alle wichtigen Informationen über jedes Einzelteil zu sammeln und bereitzustellen und zu überprüfen ob Prozesse eingehalten wurden. 
  1. Lebensmittelindustrie: In der Lebensmittelindustrie hilft ein digitaler Produktpass dabei, die Herkunft von Rohzutaten zu verfolgen und Verbrauchern transparente Informationen über die Produktionsbedingungen und Herkunft von Lebensmitteln zu liefern. 
  1. Automobilindustrie: In der Automobilindustrie können digitale Produktpässe genutzt werden, um Informationen über jedes Einzelteil und jede Wartung eines Fahrzeugs zu dokumentieren. Sie ermöglichen eine lückenlose Rückverfolgung aller Teile und Materialien und erleichtern die Wartung, sowie die Compliance mit Vorschriften.  
  1. Alle weiteren herstellenden Industrien: Der digitale Produktpass ist ein vielseitiges Werkzeug, das in nahezu jeder Branche einzusetzen ist, um Produktinformationen zu verwalten und die Transparenz zu erhöhen.  

Dabei ist es wichtig, dass die Daten, die in den digitalen Produktpass einfließen, zuverlässig und strukturiert erfasst sind. Eine Lösung wie Testify unterstützt hierbei, Die Prozessdatenerfassung zu optimieren und Lücken in der Rückverfolgbarkeit zu schließen. 

So soll der digitale Produktpass wirken:  

Einführung: Der digitale Produktpass ist dafür gedacht, eine Vielzahl von Informationen zu bündeln und transparent zu machen. Er soll es den unterschiedlichen Beteiligten in der Liefer- und Nutzerkette ermöglichen, spezifische Daten bereitzustellen und abzurufen.  

Die folgende Grafik illustriert, welche Daten jeweils zur Verfügung gestellt und bezogen werden.  

Woher bekomme ich als Unternehmen die Daten für den Produktpass?  

Die Daten für den digitalen Produktpass eines Unternehmens kommen aus verschiedenen Quellen. Eine Herausforderung bei der Zusammenstellung eines digitalen Produktpasses besteht darin, alle relevanten Daten zu erfassen, zu sammeln und zusammenzuführen.  

Daten aus externen Quellen:  

Externe Datenquellen können Zulieferer und Partnerunternehmen umfassen. Sie könnten Folgendes beinhalten: 

  • Zulieferdaten: Diese Daten werden von den Zulieferern zur Verfügung gestellt und enthalten Informationen über die Herkunft und bisherige Verarbeitung der Materialien.  
  • Partnerdaten: Partnerunternehmen können Daten zur Entsorgung oder Wartung von Produkten o.ä. bereitstellen. Diese Informationen hängen vom spezifischen Produkt und Unternehmensorganisation ab.  

Daten aus unternehmensinternen Quellen:  

Die interne Datenerhebung umfasst Informationen, die während des gesamten Wertschöpfungsprozess innerhalb des Unternehmens generiert werden. Das könnte beinhalten: 

  • Produktionsdaten: Diese Daten stammen aus der Produktionsphase und können Informationen über verwendete Materialien, Produktionsprozesse, Maschinen- und Energieverbrauch und vieles mehr enthalten. 
  • Qualitätskontrolldaten: Diese Informationen werden während der Qualitätsprüfung und -sicherung generiert und können Details zur Produktleistung, zu Tests und zu Compliance-Themen enthalten. 
  • Service-Daten: Diese Daten umfassen Informationen über den Verkauf, die Lieferung und den Service von Produkten. 

Die Herkunft der für den digitalen Produktpass erforderlichen Daten kann vielfältig sein, von ERP-Systemen bis hin zu anderen Datenquellen im Unternehmen. Es ist essenziell, saubere und strukturierte digitale Prozesse im Betrieb zu etablieren, um diese Daten effizient zu erfassen und zu verwalten. Unstrukturierte Daten in Form von Texten oder analog erfassten Daten auf Papier sind nicht geeignet.  

Fazit

Es ist spannend zu sehen, wie sich das Thema digitaler Produktpass weiter entwickeln wird. Bis jetzt gibt es zwar schon einige erfolgreich umgesetzte Projekte, allerdings ist das eher die Ausnahme als die Regel.  

Aus unserer Sicht, sollte jetzt schon mit den Vorbereitungen dafür begonnen werden und zwar im Hinblick auf die digitale Prozessdatenerfassung, denn da gibt es noch sehr viel Aufholbedarf, denn Papier & Klemmbrett sind nach wie vor noch treue Begleiter bei allen Arten von Qualitätsprüfungen und Rundgängen im industriellen Umfeld.  

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