Fehler machen? Ja bitte! So profitieren Sie von einer offenen Fehlerkultur.

geschrieben am 10.12.2021

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In unserer Gesellschaft sind Fehler im Allgemeinen negativ behaftet. Denn sie sind häufig ein Synonym für menschliches Scheitern und Versagen, Ungenauigkeit oder Kurzsichtigkeit. Jedoch können Fehler – wenn richtig damit umgegangen wird – zu besseren Prozessen und mehr Innovationskraft führen.

Wer Fehlerquoten langfristig reduzieren und eine bessere Prozessqualität erreichen möchte, braucht Folgendes: eine offene Fehlerkultur!

Doch was ist eine offene Fehlerkultur eigentlich? Warum ist sie für Unternehmen so wichtig und wie starten Betriebe dahingehend den Wandel? Das erfahren Sie in diesem Artikel!

Viele Industriebetriebe streben nach einer fehlerfreien Produktion. Doch Fehler passieren jedem, auch wenn es viele auch nur ungern zugeben. Die Berechnung der Kosten im Zusammenhang mit Fehlern und Qualitätsproblemen ist nicht immer ganz einfach. So können Ausschuss, Nacharbeit, Vergeudete Kapazitäten, Zeitverschwendung, Energieverschwendung und einige mehr Komponenten leicht identifiziert werden. Andere wiederum sind sehr schwierig zu beziffern, wie Planungsverzögerungen, Beschleunigung der Lieferkette oder die aufgewendete Zeit zur Identifizierung von Ursachen. Studien zufolge kommen Fehlerkosten in produzierenden Unternehmen auf 1,4% des Jahresumsatzes. Bei einem durchschnittlich deutschen Maschinenbau-Unternehmen wären das monatlich in etwa 5000€.

Daher ist es sinnvoll sich grundlegen mit dem Bereich Fehlermanagement auseinanderzusetzen um weiters eine offene Fehlerkultur zu etablieren.

In Unternehmen, ohne offener Fehlerkultur, werden Fehler oftmals vertuscht und verheimlicht. Und hier steckt das eigentliche Problem! Denn so wird der Ursache nicht nachgegangen und es kommt zu Wiederholungsfehlern. Dass diese Art von Fehlern ein weiteres Mal auftritt kann mit der richtigen Strategie größtenteils verhindert werden.

Was versteht man unter „Fehlerkultur“?

Im Allgemeinen wird unter „Fehlerkultur“ der Umgang mit Fehlern und deren Folgen verstanden. Die Fehlerkultur beschreibt also die Art und Weise WIE eine Organisation mit Fehlern und Problemen umgeht.

Die Fehlerkultur beschreibt WIE eine Organisation mit Fehlern und Problemen umgeht.

In einer schlechten Fehlerkultur werden Fehler verschwiegen, vertuscht oder `Schuldige` gesucht.

Eine positive Fehlerkultur zeigt sich in einer offenen und lösungsorientierten Umgangsweise mit  Fehlern. Alle Beteiligten reflektieren bewusst und suchen nach Ursachen und Lösungen.

Ein weiterer positiver Effekt der offenen Fehlerkultur ist, dass Mitarbeiter:innen sich trauen sich aktiver in der Unternehmensgestaltung einzubringen. Dies kann ein enormes Innovations- und Erfolgspotenzial im Unternehmen anstoßen.

Die Mehrwerte einer systematischen, offenen Fehlerkultur liegen auf der Hand. So können Kosten für Qualitätsprobleme gesenkt werden, mehr Engagement und Zufriedenheit bei den Mitarbeiter:innen und allen voran mehr Fokus auf die Erfüllung von Kundenanforderungen gelegt werden.

Fehlerkultur im DACH-Raum.

Gesellschaftlich sind Fehler bei uns vielerorts stark negativ geprägt. Doch nach und nach erkennen viele Unternehmen, dass das Streben nach höchster Qualität und einer offene Fehlerkultur sich nicht widerspricht, sondern sich sogar bestärkt.

Aktuell gibt es noch viel Verbesserungspotenzial, was die Fehlerkultur in Unternehmen angeht. Aus einer deutschen Studie (von SThree) zeigt: Eine Mehrheit der Menschen, nämlich 86 Prozent, wünschen sich eine andere Fehlerkultur. Die Arbeitnehmer:innen wünschen sich laut der Studie mehr Fehlertoleranz und einen motivierenderen Umgang mit Misserfolgen.

So starten Sie einen Wandel zur positiven Fehlerkultur.

Offene Fehlerkultur beginnt an der Unternehmensspitze. Wenn man einen Wandel der Fehlerkultur im Unternehmen starten möchte, reicht es nicht, einfach nur die Mitarbeiter zu einer offenen Unternehmenskultur aufzurufen. Von der Unternehmensspitze über alle Managementebenen hinweg muss die positive Fehlerkultur vorgelebt werden.

Ein Grund warum viele Fehler erst entdeckt werden, wenn der Fertigungsprozess schon weit fortgeschritten ist, ist die fehlende Kommunikation. Die Verbesserung der Kommunikation zwischen Menschen, Prozessen und Systemen können Fehler reduzieren und die Qualität der Produkte erhöhen.

Mit fortschreitender Digitalisierung ergeben sich eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Kommunikation zu verbessern. Mit mobilen Lösungen für Fehler- und Mängelmanagement können vor- und nachgelagerte Prozessschritte transparent gemacht und es lässt sich eruieren an welcher Stelle im Gesamtprozess es zu einer Abweichung bei Qualitätsprüfungen gekommen ist. Mit einem integrierten Aufgabenmanagement können Anomalien sofort an den/die zuständige/n Mitarbeiter:in zugewiesen werden. Auch im Hinblick auf Schichtübergaben kann eine zentrale Digitalisierungsplattform bei einer lückenlosen Übergabe unterstützen. Wichtig hierbei ist, dass die Nachvollziehbarkeit durchwegs gewährleistet ist, um unnötige Medienbrüche oder Prozessverzögerungen zu vermeiden.

Die heutige vernetzte Welt zeigt uns, wie einfach eine durchgängige Datenerfassung sein kann. Mit der Dokumentation von qualitätsrelevanten Daten entlang der gesamten Fertigung kann ein datenbasiertes Gesamtbild des Produktionsprozesses gezeichnet werden. Vormals undurchsichtige „Black Boxes“ werden damit zu Datenmaschinen, woraus sich noch viel genauere Muster erkennen lassen.  

Fehler als Treiber von Innovation und Fortschritt.

Darüber hinaus würde laut Studie ein Großteil der Personen gerne in einem innovativeren Unternehmen arbeiten. Dabei gibt die Mehrheit der Menschen an, dass sich kreativ einzubringen der wichtigste Grund sei, bei einem innovativeren Unternehmen tätig zu sein.

Fehler liefern wichtige Informationen.

Dabei können Fehler wichtige Informationen liefern. Der richtige Umgang mit Fehlern ermöglicht Unternehmen eine agile, schnelle und innovative Anpassung an Veränderungen.

Sehen Sie Fehlerkultur als Innovationstreiber: Denn damit, dass Fehler offen und aktiv angesprochen und angegangen werden, wird enormes Innovationspotenzial freigesetzt. Zur Behebung von Fehlern kann ein Ideenmanagement in Unternehmen helfen, die Mitarbeiter zur proaktiven Problemlösung und Mitgestaltung der Produkte und Prozesse anregen.

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Team bespricht, wie ein Fehler in der Produktherstellung zukünftig vermieden werden kann.

Voraussetzung zur laufenden Optimierung Ihrer Prozesse ist eine starke Einbindung der Mitarbeiter:innen. Jede:r Mitarbeiter:in soll dazu befähigt werden, sich aktiv in die Verbesserung der Prozessqualität einzubringen.  

Die Mitarbeiter:innen in der Fertigung stehen unmittelbar in Kontakt mit den wertschöpfenden Prozessen und verfügen somit über enorm viel Wissen und Potenzial. Daher muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem Mitarbeiter:innen offen mit Fehlern umgehen und ihre Ideen zur Prozessverbesserung unbedenklich äußern können.

Als Nebeneffekt einer offenen Fehlerkultur zeichnet sich meist auch eine Verbesserung des Betriebsklimas ab:

  • Mehr gegenseitige Wertschätzung und gemeinsame Lösungsfindung statt gegenseitiger Schuldzuweisung und Problemfokussierung.
  • Mehr Mut und Freude eigene Ideen einzubringen, Neues auszuprobieren statt Ängstlichkeit und mangelndes Vertrauen.

Durch einen wertschätzenden und konstruktiven Umgang mit Fehlern, bewegen Sie die Menschen im Unternehmen dazu, Schwachstellen in den bestehenden Prozessen aufzudecken. Und ihr Wissen und ihre Lösungsideen dazu zu teilen.

Unternehmen sollten Ihren Arbeiter:innen Möglichkeiten und Anreize bieten, um sich aktiv in die Verbesserung von Prozessen einzubringen. Das kann bei dem Aufstellen einer Ideen-Sammel-Box beginnen und bis hin zur Etablierung eines ausgereiften Ideenmanagement-Systems im Unternehmen gehen.

Fazit

Die Einführung einer positiven und offenen Fehlerkultur ist Aufgabe des Managements. Es muss eine Arbeitsatmosphäre geschaffen werden, die den konstruktiven Umgang mit Fehlern ermöglicht.

Digitale Tools können dabei helfen, die Kommunikationswege zu optimieren und mehr Transparenz in vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse zu bringen, Ursachen zu finden und Maßnahmen gegen Qualitätsprobleme vorzubeugen. Nebenbei fördert es die Zusammenarbeit im Team und das gegenseitige Lernen und von Fehlern.

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