No-Code Apps geben Industriebetrieben die Möglichkeit, die Digitalisierung voranzutreiben, ohne großen Einsatz von IT-Ressourcen.
Mitarbeiter können digitale Prozesse gestalten – und das ganz ohne Programmierkenntnisse! So werden Facharbeiter dazu befähigt, an digitalen Prozessen mitzuarbeiten.
Der Trend in Richtung No-Code stellt darüber hinaus für Unternehmen eine Chance dar, mehr Agilität in starre Prozesse zu bringen. Und das, ohne an Sicherheitsstandards einzubüßen. Ganz im Sinne: Agil und stabil.
Was genau hinter dem Begriff No-Code steckt und was es Industriebetrieben bringt, erläutern wir in diesem Artikel.
Inhalt
Definition No-Code.
Anwendungsfälle von No-Code Apps.
Vorteile von No-Code Plattformen.
No-Code Apps für mehr Agilität und bessere Prozessoptimierung.
No-Code in der Praxis.
Fazit.
Was versteht man unter “No-Code“?
No-Code bedeutet das Benutzer:innen Programme entwerfen können, ohne dass sie mit dem Backend (also dem Programmcode) interagieren müssen.
„No Code bedeutet zu Konfigurieren anstatt zu Programmieren.“
Im Prinzip bedeutet No-Code, dass digitale Abläufe und Prozesse nicht programmiert werden müssen. Sondern stattdessen über eine Administrationsmaske konfiguriert und eingestellt werden können.
So kann jede:r einen digitalen Prozess entwickeln. Und zwar nicht in der Sprache der Softwareentwickler, sondern über eine Benutzeroberfläche, die leicht verständlich aufgebaut ist.
Kurz gesagt: Mit No-Code können Apps gestaltet werden, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben.
Unterschied No-Code zu Low-Code.
Oftmals werden die Begriffe No-Code und Low-Code ident verwendet – tatsächlich ist dies nicht der Fall. Denn während Low-Code noch immer Programmierkenntnisse erfordert, ist No-Code exakt das was der Name suggeriert: Apps zu gestalten ohne Programmierkenntnisse.
Kurz zusammengefasst: Für Low-Code brauchen Anwender nach wie vor noch Programmierkenntnisse. No-Code hingegen kommt ganz ohne Code aus und ist wie oben beschrieben über ein Benutzerinterface zu konfigurieren.
No-Code Plattformen und Apps.
Meist wird von „No-Code Plattformen“ oder „No-Code Apps“ gesprochen.
Diese Entwicklungsplattformen geben Arbeitnehmer:innen aus allen Fachbereichen und Branchen die Möglichkeit Lösungen für die Problemstellungen, mit denen sie täglich zu tun haben, zu entwerfen.
Bei No-Code Plattformen gibt es in der Regel zwei Zugänge: Einmal für die Mitarbeiter:in, welche den digitalen Prozess gestaltet. Hier können Einstellungen gewählt und Abläufe entwickelt werden.
Und dann gibt es noch den Zugang für die Enduser:innen. Hier ist Einfachheit der Schlüssel. Die Benutzeroberfläche soll so simpel und selbsterklärend wie möglich sein.
Beispiele für Anwendungsfälle von No-Code Apps.
Zwei Zutaten braucht es, um im Unternehmen mit der No-Code App-Entwicklung zu starten: Einen No-Code-Softwarebaukasten und einen Anwendungsfall.
Anwendungsfälle gibt es Viele. Wir haben hier eine kleine Auflistung der gängigsten Anwendungsfälle (im produzierenden Gewerbe) zusammengestellt:
- Digitale Arbeitsanweisungen
- Shopfloor Management
- Qualitätskontrollen
- Maschinenwartung
- Freigabeprozesse
- Field Service
- EHS-Überprüfungen
- Anweisungen für Audits
- Analyse-Dashboard
In der No-Code App können hier die passenden Inhalte zusammengestellt und Funktionalitäten hinterlegt werden.
Welche Vorteile haben No-Code Plattformen für Industriebetriebe?
Lösungen entwickeln. Direkt am Ort des Geschehens.
Mit No-Code wird die Entwicklung der digitalen Prozesse denen in die Hand gelegt, die selbst am nähesten an den Prozessen und operativen Aufgaben dran sind.
Der Vorteil dabei: Fachkräfte verstehen die Herausforderungen und Probleme in Ihrem Fachgebiet meist am besten. Sie sind direkt am Geschehen dran und wissen daher am besten, welche Lösungen und Verbesserungen nötig sind.
Legt man diesen Fachkräften nun ein Werkzeug in die Hand, mit dem Sie die Lösungen selbst nach Ihren Vorstellungen bauen können, passiert Spektakuläres. Denn das Zusammenlegen von Fach-Expertise und App-Entwicklung führt zu effizienten, passgenauen Lösungen!
Weniger IT-Ressourcen.
IT-Spezialisten und Programmierer sind knapp und teuer. Daher müssen Unternehmen weise entscheiden, wie sie diese Ressourcen am besten einsetzen.
No-Code als Lösung: Da bei No-Code Plattformen keine speziellen IT oder Programmierkenntnisse benötigt werden, können Facharbeiter:innen und Mitarbeiter:innen aus anderen Abteilungen dazu befähigt werden, Prozesse eigenständig zu digitalisieren.
So können sie Ihre IT-Ressourcen stattdessen da einsetzen, wo die IT-Expert:innen tatsächlich benötigt werden.
Mehr Agilität. Weniger starre Prozesse.
Die VUCA-Welt stellt viele Unternehmen vor die Herausforderung im schnelllebigen Umfeld mitzuhalten. Agilität ist der Schlüssel für Unternehmen, um sich rasch an neue Anforderungen anzupassen.
Eine No-Code App kann ein Enabler sein für alle Unternehmen, die mehr Agilität anstreben! Schnelle Iterationen und dezentrale Innovationen werden gefördert. Es kann schneller vor Ort auf Veränderungen reagiert werden. Ganz ohne lange Kommunikationswege und Wartezeiten.
Ein Bedenken, dass manche Unternehmen haben, ist das während der Umstellung zu einer agileren Arbeitsweise, die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann. Mit der richtigen No-Code Plattform ist dies aber kein Problem. Eine saubere Datenbasis und Dokumentation, Transparenz kann sichergestellt werden. Auch Freigabeprozesse und Informationsflüsse können in No-Code Apps abgebildet werden.
So stehen Agilität und Stabilität nicht im Widerspruch zueinander, sondern gehen Hand in Hand.
No-Code als Erfolgsfaktor für mehr Agilität und bessere Prozessoptimierung.
Ein Digitalisierungsprojekt ohne No-Code sieht in der Regel so aus: Ein aufwendiges IT-Projekt wird gestartet. Die Mitarbeiter:innen der Fachabteilung schildern der IT-Abteilung oder einem externen App-Entwickler in vielen langen Meetings die benötigte Lösung.
Oftmals ist das Endprodukt nicht optimal, da es den Entwicklern der App an Nähe zu den operativen Aufgaben und Problemen fehlt. Oder es werden durch Fehlkommunikation falsche Features entwickelt. Änderungen der Lösung sind meist ebenso wieder langwierige Vorgehen.
Mit No-Code sieht dies schon anders aus: Keine langen Kommunikationswege. Änderungen können schnell und praxisnah vorgenommen werden. Ganz, ohne auf die IT-Abteilung oder externe Entwickler angewiesen zu sein.
So können auch kleine, iterative Verbesserungen schneller vorgenommen werden.
Gute Entscheidungen für Prozessoptimierung treffen. Basierend auf Data Analytics.
Die klassische papierbasierte Arbeitsweise von No-Code Apps abzulösen, bringt viele Vorteile mit sich. Einer der wichtigsten Vorteile ist das Informationen sofort per App erfasst und verfügbar sind. Keine Verzögerungen durch das abtippen von Informationen mehr. Über Apps lassen sich die Daten zusammenführen. Und in Analyse-Dashboards anzeigen.
Die Daten aus Echtzeit-Analyse Dashboards bieten eine gute Entscheidungsbasis für Betriebe. Über Echtzeit-Dashboards werden Veränderungen schnell entdeckt und es kann rasch reagiert werden.
Aber vor allem für Prozessoptimierungen sind diese Daten wertvoll. Es kann gesehen werden, wo die meisten Probleme auftreten, wo es Redundanzen gibt und wo es Verbesserungspotenzial gibt.
Mit der No-Code Plattform können Betriebsleiter:innen jederzeit benutzerdefinierte KPIs einsehen und so sehen, ob Prozessveränderungen sich positiv auf die Unternehmensziele auswirken.
Die Erkenntnisse für die Prozessoptimierung können dann auch sofort praktisch umgesetzt werden. Es muss kein aufwendiges IT-Projekt geplant werden, sondern die digitalen Prozesse können direkt von der Fachabteilung vorgenommen werden.
So kann No-Code in der Praxis aussehen:
Ein Beispiel für eine No-Code Plattform ist der Software-Baukasten von Testify.
Um Checklisten-Prozesse, Arbeitsanweisungen, Workflows und Co zu entwickeln, werden hier keine Programmierkenntnisse benötigt. Ganz nach dem Leitsatz: Konfigurieren statt Programmieren.
Im Bild können Sie ein Beispiel für das Interface einer No-Code-Plattform sehen.
Testify ist ein modularer Baukasten, mit dem Sie in der Lage sind, alle Arten von mobilen Prüf- und Qualitätsprozesse digital zu steuern, zu dokumentieren und zu analysieren. Der Baukasten folgt dem Leitgedanken von No-Code.
Fazit.
In dem schnelllebigen Umfeld, in dem Betriebe agieren müssen, ist No Code ein auschlaggebender Erfolgsfaktor.
Denn mit No-Code werden Mitarbeiter:innen befähigt, digitale Abläufe selbst zu gestalten. Es bietet die Chance, Mitarbeiter:innen für (digitale) Prozessgestaltung zu begeistern.
So können rasche Anpassungen jederzeit direkt am Ort des Geschehens vorgenommen werden. Die Prozesse sind agiler gestaltet und können schneller optimiert werden. Unternehmens-Ressourcen werden so optimal eingesetzt.
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